
Extrakorporale Stoßwellentherapie
Der Grundstein für die extrakorporale Stosswellentherapie wurde an der Münchener Universitätsklinik Großhadern gelegt, wo man als erste Klinik Nierensteine mit hochenergetischen Schallwellen erfolgreich behandelte.
Die Erkenntnisse hieraus, waren die Voraussetzung Anfang der 90er Jahre die Stosswellen auch zur Behandlung von nicht heilenden Frakturen einzusetzen und später auch für die Behandlung von knochennahen Weichteilschmerzen wie Kalkablagerungen im Schultergelenk, Tennis- und Golferarm, Fersensporn und Achillessehnenbeschwerden. 1994 begann ich mit der wissenschaftlichen Untersuchung der extrakorporalen Stosswellentherapie in der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München -Klinikum Großhadern.
Wie funktioniert die extrakorporale Stosswellentherapie?
Das in meiner Praxis zur Anwendung kom-
mende Therapiegerät erzeugt auf elektro-
magnetischem Weg außerhalb des Körpers
(extrakorporal) Schallwellen im hoch-
energetischen Bereich.Physikalisch handelt
es sich um hochenergetische Druckimpulse
mit extrem schnellem Druckanstieg ( inner-
halb weniger Nanosekunden ) und sehr
hohem fokussiertem Druckmaximum von mehr als 10 MPa.
In hochwertigen klinischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Behandlung mit hochenergetischen Geräten mit fokussierten Stoßwellen den Geräten im niedrigenergetischen Bereich mit radialen Stoßwellen signifikant überlegen ist .
Die Schallwellen werden über ein Wasserkissen an den Körper angekoppelt, indem der Schallkopf mittels Ultraschallüberwachung über das Behandlungsgebiet gebracht wird.
Der Patient fühlt die kurzen Impulse und unterstützt den Arzt, die Stosswellen an den Punkt der höchsten Schmerzempfindung zu dirigieren. Die genaue Zielerfassung erfolgt mittels der im Schallkopf integrierten Sonographiesonde. Die leicht schmerzhafte Behandlung wird ambulant durchgeführt und dauert ca. 15 Minuten.
Die Behandlung erfolgt dreimal im Abstand von jeweils einer bis zwei Wochen. Sie ist nicht invasiv und nach jetzigem Erkenntnisstand als komplikationsfrei einzustufen.
Welche Beschwerden können behandelt werden?
Die extrakorporale Stosswellentherapie ist geeignet zur Behandlung von chronischen und punktförmigen Schmerzen vornehmlich im Knochen-Sehnen-Übergangsbereich und im Muskelansatzbereich, dies sind:
- Kalkschulter
- Tennis- / Golferellenbogen
- Fersensporn
- Achillessehnenbeschwerden
- Bursitis trochanterica
- Chronische Entzündungen der Sehnenansätze am Schultergelenk
- M.Dupuytren
- Falschgelenke (Pseudarthrose)
Chronische Schmerzzustände mit jahrelang andauernden Ruhe- und Bewegungsschmerzen sind keine Seltenheit. Kennzeichnend dafür sind ein Nichtansprechen auf konservative Maßnahmen und Zurückhaltung gegenüber operativen Eingriffen.
Als nicht-invasives Verfahren (keine Verletzung der Haut) stellt die extrakorporale Stosswellentherapie eine Behandlungsalternative zu operativen Eingriffen dar.
Es gelingt in 60 bis 85 Prozent, je nach Art der Beschwerden, die Schmerzen der Patienten zu lindern oder ganz zu beseitigen.
Die Vorteile der extrakorporalen Stosswellentherapie
Die Vorteile der extrakorporalen Stosswellentherapie gegenüber anderen konservativen Therapieverfahren sind:
- keine Allergiemöglichkeit
- keine Vorbereitung oder Überwachung der Patienten notwendig
- das Verfahren kann vollständig ambulant durchgeführt werden